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Üben heißt: Priorisierung antrainieren.

Das klingt banal: Die musikalische Vorstellung muss immer am stärksten bleiben.

Leicht gesagt, schwer getan, bei all den intensiven Sinnesreizen, die uns Cellisten während des Cellospiels widerfahren. Wie kann ich die Musik noch in ihrer Idealform denken, während ich komische Geräusche direkt neben meinem Ohr höre, meine schwachen Finger auf eine unbequeme Stahlsaite presse und langsam Krämpfe in den rechten Daumen kriege, weil mein Bogen völlig unbeeindruckbar auf den Saiten herumflutscht?

...so schlimm ist es auch wieder nicht. Aber alle von uns, die von den Göttern etwas weniger geliebt werden als, sagen wir mal, Mozart, müssen schon dauernd daran arbeiten, dass sich das innere Ohr nicht anpasst an unsere ständigen Kollateralschäden. Ich habe schon viele Leute sich-in-die-Gegenrichtung-üben hören (mich selbst eingeschlossen). Indem man Fehler wiederholt. Warum wiederholt man Fehler? Weil nicht mehr klar ist, wo das Ziel ist. Man dreht die Marschrichtung um.

Da hilft nur ständiges Innehalten, Wegweiser (Musik vorstellen, durchsingen, durchdirigieren, Aufnahme hören (oder sehen, siehe dort): Prio 1: Vorstellung

Da hilft anschliessend Gymnastik (oder auch Stühle rumschleppen vor dem Konzert), Bewegung, Raum-greifende Übungen, Warm-ups für Grob- und Feinmotorik: Prio 2: Bewegungsbereitschaft.

Da hilft viel Disziplin beim Üben und eine unerbittliche Fantasie während des Spielens: Man hat schon Leute gehört, die haben kaum einen Ton getroffen, aber ein schwieriges 10-min.- Stück ganz durchgekriegt. Da stimmt die Vorstellung. Nur: Das Üben hat nicht gereicht...

 

 

 

 

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