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Das unmögliche Instrument

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Triviale Erkenntnisse

Kreativität ist nicht, das große Ding zu erfinden, auf das noch niemand gekommen ist. Kreativität bedeutet, die Zeit zu haben, mit zehn winzigen Veränderungen so lange zu experimentieren, bis du weißt, welche neun davon du wegschmeißen kannst.

Finde heraus, auf welcher Ebene (zwischen grundsätzlich und detailliert) Kenntnisse und Fertigkeiten verankert sein müssen, um abrufbar zu sein.

Finde heraus, was dich von einer Menschengruppe trennt, die du bewunderst, und arbeite daran.

Extrahiere eine Bewegung, bei der du noch Blockaden spürst (oder fürchtest) und übe sie separat, bis sie "einfach" wird und zu dir gehört.

Entscheide, was an dir und deinem Spiel zu dir gehört und was nicht. Letzteres ist zu kurieren.Diagnosen mit allen Folgen sind ein Entschluss.

Übe so viel wie möglich ohne "Werk", damit du beim Erstkontakt weitestmöglich auf Augenhöhe bist. (Wenn schon nicht symmetrisch, dann wenigstens komplementär...)

Erst wenig, dann viel.

Nicht: Erst falsch, dann richtig.

 

Von Null beginnen, nicht von Minus.

Man lernt nicht aus Fehlern, sondern aus Erfolgen.

Das Richtige wiederholen.

 

Täglich üben. Als Ritual, Gewohnheit. Mehr kann man nicht erwarten.

 

Erst üben, wenn man das Ziel kennt (weiß, wie es klingen soll).

 

Die Augen braucht man nur zum Noten lesen, nicht zum Cello spielen, jedenfalls nicht dauerhaft. Was man beim Probieren gesehen hat, muss man durch Üben ungesehen machen.

Cello spielen heißt: Die Verbindung zwischen innerem Ohr und Motorik legen.

Mit den Augen schauen birgt die Gefahr des Fixierens - erzeugt Verspannungen

 

Man muss die Grundspannung der Musik, die man spielen soll, zuerst übernehmen.

(Gefahr beim Üben: Unterspannt. Gefahr auf dem Podium: Überspannt. Hat beides nichts mit Musik zu tun.)

 

Saiteninstrumente stehen unter dauernder Spannung, das müssen wir respektieren und darauf körperlich reagieren. Nicht verkrampft, mehr im Sinne einer fröhlichen Hab-Acht-Haltung.

 

Cellospielen ist die dauernde Gratwanderung zwischen Machen und Lassen, zwischen Aktiv und Passiv, zwischen Agieren und Reagieren.

 

Die Musik, mit der wir meist zu tun haben, kommt aus einer Zeit, in der es Musikpädagogik noch nicht gab.

 

Cello spielen ist bürgerlich und elitär im Sinne von: Cellospieler, gleich welchen Alters, werden als Musiker ernst genommen und als Fackelträger einer langen Tradition behandelt.

Wird Musikmachen instrumentalisiert ("Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Klavierspielen bessere schulische Leistungen erzeugt...", "Singen macht schön." etc.), besteht Gefahr.

(Im Übrigen stimmt (leider die traurige Wahrheit) oft eher der Umkehrschluss: Nur wer gute Schulnoten hat, hat genug Zeit zum Klavierspielen.)

 

Nur ein bewegter Körper ist bewegungsbereit.

Also: Vom Schnellen ins Langsame.

Sich beobachten: Ist der ganze Körper mit dabei?

Also: Vom Großen ins Kleine.

 

Bewegungen unterrichten, ist schwierig. Besser: Das Instrument kennen lernen und die Bewegung dazu selbst finden.

Dazu muss man bereit sein, dauernd gaaaanz von vorn zu beginnen.

 

Bedeutet für den Anfangsunterricht: Erst Instrument kennen lernen, später Fertigkeiten einüben.

 

Die linke Hand muss nicht so genau wissen, was die rechte tut. Umgekehrt aber schon: Der Bogen muss die Länge der schwingenden Saite immer "wissen".

 

Auf- und Abstrich ist Geigerlogik.

 

Vorsicht: Klassische Ausbildung ist tendenziell defizitorientiert. Tabus nützen manchmal, Experimentieren immer.

 

 

 

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